Warum wir Kitten und Jungkatzen nicht alleine vermitteln

Wenn man sich dazu entscheidet Kitten aus unserem Tierschutzverein zu adoptieren wird stets darauf hingewiesen, dass diese nicht alleine in ihr neues Zuhause ziehen werden. Entweder können sie als Pärchen aus dem Tierheim in ein neues Leben starten oder sie dürfen zu einer bereits vorhanden Erstkatze ziehen, die nicht älter als 6-7 Jahre sein sollte. Und das hat seine Gründe, denn egal wie sehr man sich bemüht, ein Mensch kann für die kleinen Mäuse niemals einen Katzenpartner ersetzten.

Katzenkinder wachsen meistens mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter zusammen auf und lernen so Sozialkompetenzen. Sie spielen und toben miteinander, es wird ihnen aber auch deutlich in einer ihnen verständlichen Sprache zu verstehen gegeben, wenn sie dabei zu weit gehen. Gegenseitige Körperpflege und zusammen kuscheln stehen bei den Jungtieren ebenso auf dem Tagesplan.

Wird das Kitten aus diesem gewohnten, schönen Umfeld rausgerissen und ist auf einmal auf sich alleine gestellt kann dies für Mensch und Tier zu sehr unschönen Konsequenzen führen. Es kann passieren, dass das Kitten unsauber wird, die Möbel zerstört und sich sehr frustriert und einsam fühlt. Meist werden diese Katzen später Einzelgänger, aber nicht weil sie es von Geburt an waren sondern weil sie von ihren Besitzern dazu „gezwungen“ wurden ohne, dass es ihnen bewusst war.

Viele Interessenten fragen uns, ob sie ein einzelnes Kitten bekommen können, da es ein Freigänger werden soll und es dann ja draußen Kontakt zu anderen Katzen hat. Das stimmt grundsätzlich auch, aber man sollte einer Katze erst dann Freigang ermöglichen, wenn diese kastriert, gechipt, bei TASSO oder FINDEFIX registriert und geimpft ist. Das ist bei Katzen erst ab aller frühestens einem halben Jahr möglich. Sollte man das Tier mit 12 Wochen adoptiert haben muss es mindestens noch 4 Monate in Isolation leben. Außerdem ist der Kontakt mit Artgenossen draußen anders und meist nicht so intensiv wie mit Partnertieren.

Auch Hunde können für das Kitten kein Katzen-Kumpel Ersatz sein. Die Tiere haben komplett unterschiedliche Spielweisen und Körpersprachen. Natürlich können sie trotzdem sehr dicke Freunde werden. Dennoch kann ein Hund nicht auf die Katze eingehen wie es eine andere Katze kann.

Sollte bereits eine Erstkatze im neuen Zuhause wohnen ist auch darauf zu achten wie alt diese ist. Jungkatzen toben und spielen natürlich viel mehr und intensiver als es ältere Katzen tun. Daher sollte man sich überlegen ob ein etwa gleichaltriges Tier nicht doch ein angenehmerer Partner wäre als ein Kitten, da es auch zu Interessenkonflikten kommen kann.

Manchmal sind zwei Katzen finanziell einfach nicht tragbar oder es ist nicht genug Platz vorhanden. Aber keine Sorge, meist sitzen viele tolle ältere Stubentiger im Tierheim, die sich schon darauf freuen die Kuscheleinheiten von ihrem zukünftigen Herrchen oder Frauchen ganz für sich alleine zu haben. Und oft haben diese Mietzen es viel schwerer ein Zuhause zu finden, als die süßen kleinen Kitten die sowieso jeder haben möchte.